Venen heilen statt operieren – Berliner Arzt revolutioniert die Medizin
Die Grundlage jeder Venenbehandlung ist ein Ultraschall aus Expertenhand. Das Ziel ist Wiederherstellung der Venenfunktion – und natürlich ein Bein ohne Besenreiser
Dr. Johann Christof Ragg ist ein international gefragter und vielfach ausgezeichneter Experte auf dem Gebiet der Venenheilkunde. Sein Verdienst ist eine Revolution, kurz gesagt: Venen zu heilen anstatt zu operieren. Er hat neue Methoden entwickelt und dabei an alles gedacht: Früherkennung, Vorsorge, minimalinvasive Therapie – und niemals mehr traditionelle Chirurgie. Dr. Ragg versteht sich als Coach, als ganzheitlicher Begleiter seiner Patienten, wenn es um Venen geht.
Der Arzt handelt aus Überzeugung. „Ich versorge jedes Bein, jeden Arm und jedes Gesicht so, als wäre es mein eigenes“, sagt Dr. Ragg. „Und nachts werde ich oft wach und überlege, wie es noch besser gehen könnte.“ Das Gespräch mit dem renommierten Spezialisten für Venenheilkunde über Blutgefäße und Durchblutungsstörungen (Krampfadern, Besenreiser) gewährt tiefe Einblicke in ein sensibles Körpersystem. Leidenschaftlich vermittelt er seine Passion, sein Lebensthema – nicht nur in Berlin, München und Zürich, sondern rund um den Globus.
Der Mensch
1957 im hessischen Kurort Bad Wildungen geboren, wuchs Ragg inmitten von Sanatorien auf. Von Schmerzen und Sorgen geplagte Menschen, lädierte Gliedmaßen und die Endlichkeit des Körpers beschäftigten ihn schon früh. „Als Kind hatte ich Angst vor Schmerzen und Krankheit“, erzählt Dr. Ragg. „Deshalb habe ich mich zuerst den Naturwissenschaften zugewandt: Physik, Biophysik, Laserphysik, dann auch umweltmedizinischen Themen. Erst später habe ich mich an die Humanmedizin gewagt.“ Aufgrund seiner doppelten Qualifikation wurde es für ihn leichter zu forschen. „Dank meiner Erfahrung in der Forschung ist es mir gelungen, Venenerkrankungen den Schrecken zu nehmen. Heute setzen wir vor allem auf effektive Vorsorge“, so Dr. Ragg. Und wenn Beschwerden wie Krampfadern auftreten, lässt er sie schmerzfrei in Minuten verschwinden. Nach sechs Jahren Innerer Medizin, Angiologie und Radiologie an der Berliner Charité stand die Entscheidung an, ob eine Universitätskarriere mit Habilitation oder eine eigene Unternehmung folgen sollten.
„Venenprobleme früh zu erkennen bedeutet, sie einfach lösen zu können.“
Neue Wege, neue Klinik
„Ich entschied mich im Jahr 2000 gegen eine Unikarriere und für etwas völlig Neues, um mit Experten meiner Wahl und mit weitem Horizont arbeiten zu können“, sagt Ragg, der auch heute noch gern und intensiv mit der Charité kooperiert. Nach einer ersten fachübergreifenden Praxis in Berlin mit Schwerpunkt Venen- und Arterienleiden eröffnete er drei Jahre später das angioclinic® Venenzentrum Berlin – zentral in der City West gelegen mit schönster Aussicht auf Wittenbergplatz, KaDeWe, Gedächtniskirche und Ku'damm. Die Patienten erwarten helle und freundliche Klinikräume mit einem phantastischen Ausblick auf die City West. Die von ihm geschützte Marke angioclinic® beinhaltet für Dr. Ragg „die Gesamtheit der Fürsorge für Blutgefäße aller Art“. Das Zentrum umfasst heute die gefäßmedizinische Spezialpraxis für Privat- und Kassenpatienten sowie eine Privatklinik für moderne Venenmedizin, Prävention und Ästhetik. Das Team betreut ferner Dependancen in Berlin-Mitte, München und Zürich. Dr. Ragg hat viel Geld investiert, mehr als drei Millionen Euro, um seinen Patienten die modernsten Geräte und Methoden bieten zu können. Er sagt dazu: „Venenerkrankungen beginnen Jahrzehnte, bevor man Beschwerden bekommt. In dieser Zeit kann man alles ganz einfach stoppen. Wir sind die einzige Institution in Deutschland, die das auf wissenschaftlicher Grundlage praktiziert.“
Die Patienten und die Zweifler
Von Kollegen wurde er anfangs als Exot belächelt. Sein Ansatz, auf das Schneiden und Herausreißen von Venen völlig zu verzichten, wurde nicht verstanden. „Seit 2005 haben wir auf das Operieren verzichtet – und heute versucht die ganze Welt, es uns nachzumachen“, sagt Ragg. „Ob es eine Mutter ist, die sich um ihre Kinder kümmern muss, oder ein Top-Entscheider – beide wollen sich keine krankheitsbedingte Abwesenheit leisten. Viele möchten auch einfach nur möglichst schnell wieder ihrem Lieblingssport nachgehen – das können sie nach meiner Behandlung noch am selben Tag und auf Wunsch ohne Kompressionsstrümpfe oder Bandagen!“, weiß der Venenexperte. Die Patienten sind dankbar und treu. Sein Ansatz, auf Skalpell, Narkose und Radikalität zu verzichten, schien traditionellen Ärzten befremdlich. Längst hat Raggs internationales Renommee die Zweifler eines Besseren belehrt. Seine Institution sei oftmals die letzte Rettung für Patienten, so der Experte: „Wir haben vielen Hunderten von Menschen geholfen, denen man gesagt hat, sie hätten sich mit ihren Venenleiden und ihren Krampfadern abzufinden – oder auch, es gäbe nur den Weg der Operation. Zum Glück stimmt das nicht. Heute habe ich jede Woche Anfragen von Chirurgen und Phlebologen aus aller Welt, die meine Techniken lernen möchten.“ In einem Netzwerk von 2500 Fachexperten tauscht sich Dr. Ragg täglich mit Kollegen weltweit aus.
Fortschritte der Venentherapie
„Der größte Erfolg der letzten Jahre war die Entdeckung der Ursachen der Venenschwäche, die uns mit einem besonderen Ultraschallgerät gelungen ist. Mit dieser Technik, die wir im Februar auf dem American Venous Forum vorgestellt haben, kann man die entscheidenden Risiken für Venenleiden im Bild ablesen. Obwohl die Methode noch ganz jung ist, können wir jedem Menschen individuell sagen, ob ihm Salben, Tabletten, Strümpfe oder andere Maßnahmen wirklich helfen oder ob etwas mehr Bewegung vielleicht besser ist. Auch das Thromboserisiko kann besser abgeschätzt werden. Damit können Millionen von Euros künftig gespart oder jedenfalls sinnvoller ausgegeben werden.“ Mit der Erfindung der „Perkutanen Valvuloplastie“ verfügt Dr. Ragg exklusiv über eine Methode, krankhaft erweiterte Venen ohne Operation wieder zu normalisieren, durch eine kleine Injektion der aus der Ästhetik bekannten und bestens erprobten Hyaluronsäure. „Das ist eine wunderbare Möglichkeit, Menschen in frühen Stadien einer Venenschwäche zu helfen, ohne auch nur einen einzigen Zentimeter zu zerstören“, sagt Dr. Ragg. Für ihn steht fest, dass Venenschwächen keinesfalls chronisch sind, „sondern so wie Karies weitgehend vermeidbar.“ Und sollte es dafür zu spät sein, gibt es viele neue Wege der Behandlung. Unter anderem entwickelte Ragg ein Ultraschallgel, das bereits bei der Untersuchung desinfiziert. „So ist alles optimal hygienisch“, sagt er. Herkömmliche Lasersysteme hat der Experte zum schmerzfreien angioclinic®-Venenlaser optimiert für punktgenaue Venenreparaturen, die man nicht spürt. Des Weiteren entwickelte er den „unsichtbaren Venenverband“, der eine Venenbehandlung auch im Sommer erlaubt. „Für meine Patienten und mich ist es beruhigend, auf alle weltweit bewährten Systeme sowie auf alle Neuerungen zurückgreifen zu können. Das gewährleistet eine sichere und nachhaltige Behandlung – in dieser Zusammenstellung deutschlandweit einmalig.“
Venenkrankheiten besiegen
Raggs ganzheitliches Verständnis setzt vor dem Auftreten von Venenbeschwerden an. „Akut beschäftigt mich, dass wir in einer Studie mit unseren modernen Geräten bei einem Viertel der 8- bis 16-Jährigen angeborene Venenklappenfehler feststellen konnten“, sagt Johann Ragg. „Diese Defekte machen weder Geräusche noch Beschwerden, werden also routinemäßig nicht entdeckt. Allmählich kehrt sich jedoch der Blutfluss um, und nach 10, 20 oder 30 Jahren hat sich aus diesen Ursprüngen dann eine Venenschwäche entwickelt. Der Mensch fragt sich, was er falsch gemacht hat. Diese Entwicklung werde ich zu stoppen versuchen. Das einzige Problem ist, dass diese frühen Stadien im Gesundheitswesen noch gar nicht als Krankheit gelten.“ Er hat ein Projekt mit dem Berliner Senat im Sinn, um in einer Feldstudie das Screening von Schulkindern zu ermöglichen. Dr. Ragg will das gesellschaftliche Bewusstsein auf die Relevanz der gesunden Venen lenken. Seine Botschaft: Das Leben mit zu wenig Bewegung, zu viel Sitzen und Stehen ist schädlich für die Venen. „Venenerkrankungen sind heimtückisch, weil sich niemand darum kümmert, bis irgendetwas ungewöhnlich aussieht oder erste Beschwerden beginnen“, so Dr. Ragg. „Dabei haben wir vom Zahnarzt gelernt, dass man nicht wartet, bis ein Zahn wehtut.“ Und: „Eine Venenbehandlung ist viel angenehmer, und als Nebeneffekt sehen behandelte Beine auch wieder viel schöner aus.
Was sind Venen und wie sieht die Erkrankung aus?
Gesunde Venen sind für den menschlichen Blutkreislauf unverzichtbar. Die Venen sind dafür verantwortlich, „verbrauchtes“, sauerstoffarmes Blut aus dem Körper (Organen, Muskeln, Haut) zum Herzen zurückzutransportieren. Die Beinvenen leisten dabei die schwierigste Arbeit, denn sie müssen das Blut entgegen der Schwerkraft nach oben transportieren. Aufgrund dieser Belastung erkranken sie leichter. Der Antrieb für die Beinvenen kommt aus den Beinmuskeln. Aktive Muskeln sorgen für einen gesunden Blutfluss – und umgekehrt.
Der Venen-Check
Der angioclinic®-Venencheck untersucht alle Venen der gewünschten Körperregion und stellt Erkrankungen und Risiken fest. Der angioclinic®- Gefäßcheck untersucht zusätzlich auch die Arterien von Problemregionen (Halsschlagader, Bauchschlagader, Beinarterien). Mit regelmäßigen angioclinic®-Jahreschecks wird das Ergebnis der Vorsorge kontrolliert, um langfristig eine erfolgreiche Vorsorge zu sichern. Sehr beliebt sind regelmäßige Informationsabende für Patienten und Ärzte, an denen Dr. Ragg und sein Team in die Venenheilkunde einführen sowie modernste Diagnostik, Vorsorgemöglichkeiten und Behandlungen vorstellen.
Die Kosten einer Behandlung
Alle Untersuchungen sind sowohl privat- als auch kassenärztlich möglich. Bei gesetzlich Versicherten gibt der Überweiser den Untersuchungsumfang auf dem Überweisungsschein vor (z. B. „Ausschluss einer Venenschwäche“). Lediglich die Vorsorge ohne besonderen Grund, also ohne sicht- oder fühlbare Befunde, gilt als selbst zu zahlen. Für medizinisch erforderliche Behandlungen von Krampfadern und Besenreisern werden die Kosten von allen privaten Krankenversicherungen, Beihilfestellen und inzwischen auch von zahlreichen gesetzlichen Krankenkassen entsprechend den zugrundeliegenden Verträge übernommen. Rein ästhetische Behandlungen an Venen kosten 150 bis 480,- Euro und umfassen Sklerotherapie (auch als Bioverödung), Mikroschaum, Laser, Goldnadel sowie Spezialverfahren wie CLACS.