Kontrastmittel

 

Wozu Kontrastmittel?

Bei bestimmten Fragestellungen kann die Gabe von Röntgenkontrastmitteln zwingend (z.B. Angiographie, Herzkatheter, Ballondilatation) oder als wichtige Ergänzung sinnvoll (z.B. Organuntersuchungen) sein. Der Sinn des Einsatzes ist es, Strukturen im Röntgenbild erkennen zu können, die sich anders nicht oder nicht deutlich genug abzeichnen. Röntgenkontrastmittel beinhalten Substanzen, die Röntgenstrahlen abfangen. Im Röntgenbild werden daher Regionen mit Kontrastmittel weniger "beleuchtet", und daher erkennbar.

 

Wie werden Kontrastmittel zugeführt?

Bei Gefäß- oder Organuntersuchungen wird ein lösliches, wasserverdünntes Kontrastmittel dem Gefäßsystem über eine kleine Kanüle oder einen Katheter zugeführt. Es verteilt sich mit dem Blutkreislauf, markiert dabei die Blutgefäße, und verstärkt danach den Bildkontrast zwischen gut durchbluteten und weniger durchbluteten Regionen.

 

Jodhaltige Kontrastmittel

Am häufigsten werden heute zur Gefäß- und Organuntersuchung wasserlösliche, jodhaltige Substanzen eingesetzt. Die kontrastgebenden Teilchen sind dabei in modernen Präparaten "gebunden" ("nicht-ionisch"), damit sie möglichst auf den Körper nicht reagieren. Frühere Substanzen mit "freiem" Jod waren gelegentlich problematisch und Gegenstand von Berichten "unangenehmer" Untersuchungen. Die neuen Kontrastmittel sind sehr gut verträglich.

Bei der Untersuchung kann beim Einstrom des Kontrastmittels ein Wärme- oder Druckgefühl auftreten, welches kurzfristig wieder abklingt. Die Kontrastmittelmenge schwankt je nach Untersuchung zwischen 20 und 300 ml.

 

Risiken und Nebenwirkungen jodhaltiger Kontrastmittel

Die Tatsache, dass diese Substanzen Jod enthalten, erfordert bereits im Vorfeld der Untersuchung eine Klärung, inwiefern eine Unverträglichkeit ("Allergie") gegenüber jodhaltigen Kontrastmitteln vorliegt, etwa bei einer früheren Untersuchung bekanntgeworden. Da Jod die Schilddrüsenfunktion sehr anregt, muss eine Überfunktion der Schilddrüse ausgeschlossen werden, oder eine spezielle Vorbehandlung erfolgen. Schließlich ist zu ergründen, ob eine Nierenfunktionsstörung vorliegt, da Kontrastmittel dann verlangsamt ausgeschieden werden könnte, und in seltenen Fällen Schäden an den Nieren verursachen kann.

Leichte allergische oder allergieähnliche Reaktionen sind bei Kontrastmittelanwendungen nicht selten (bis 20%): Es kann z.B. ein Hautjucken oder eine leichte Übelkeit auftreten. Schwere oder lebensbedrohliche Reaktionen mit Luftnot, Kreislaufwirkung bis hin zum Schock sind sehr selten (< 1%) und medikamentös in der Regel schnell wirksam behandelbar. Tödliche Zwischenfälle bei der Anwendung nichtionischer Kontrastmittel liegen unter 1: 1.200.000 Injektionen.

Bei bekannter Neigung zu allergischen Reaktionen kann eine "Nebenwirkungsprophylaxe" erfolgen; hierzu werden vor der geplanten Untersuchung spezielle Medikamente (H1- und H2-Blocker sowie ein Glucocorticoid) gegeben. Die Kontrastmittelanwendung kann, insbesondere bei vorbestehenden Nierenerkrankungen, zur Schädigung der Nierenfunktion führen. Dies ist auch bei geringer Dosierung möglich. Um dieser Problematik vorzubeugen, ist eine reichhaltige Flüssigkeitsaufnahme vor und nach der Untersuchung sinnvoll. Falls Nierenfuntionsstörungen auftreten sollten, klingen sie unter Behandlung meist kurzfristig ab. Die Notwendigkeit zur ein- oder mehrmaligen Dialyse (apparative Blutwäsche) oder sogar bleibende Schäden sind allerdings nicht völlig auszuschließen. In extrem seltenen Fällen ist von einer schädigenden Wirkung von Kontrastmitteln auf das Nervensystem, u.a. mit der Folge von Lähmungen, berichtet worden.

Vor der Untersuchung - mit Ausnahme von Notfällen einen oder mehrere Tage vorher - wird Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen den Sinn und die Inhalte der Untersuchung und insbesondere die Bedeutung der Kontrastmittelanwendung mit Ihnen ausführlich besprechen. Wenn Sie Fragen haben, so stellen Sie sie am besten bei dieser Gelegenheit. Eine Kontrastmittelanwendung ist nur möglich, wenn Sie Ihr Einverständnis hierzu erklärt haben.

 

Empfehlung

Sollten Sie wegen der Kontrastmittelanwendung Sorgen haben, so besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt eingehend. Hierbei kann auch die Möglichkeit einer CO2 - DSA (ohne jodhaltiges Kontrastmittel) erwogen werden.

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