Eine Gemeinsamkeit haben alle bekannten Methoden, ob das seit 2000 Jahren praktizierte Stripping oder die moderne Radiowelle: Sie entfernen oder verschließen Venen. Die CHIVA-Methode ist dagegen eine gefäßchirurgische Behandlungsform, die die Venen weitgehend erhält und zugleich die kranke Funktion heilt. Heute sollte man CHIVA allerdings nicht mehr gefäßchirurgisch ausführen, sondern mit Hilfe von Laser oder Radiowelle. Das erspart Schnitte und Narben und ist ebenso zuverlässig.
CHIVA ist ein optimaler Weg bei rückbildungsfähigen Venen. Man behandelt den Ursprung und der Rest normalisiert sich von alleine. Leider trifft das nur auf einen Teil der erkrankten Venen zu. Je größer und je länger die erkrankte Vene ist, desto eher leistet CHIVA nur ein Teilergebnis. Hier empfehlen wir eine Kombinationen von Laser, Radiowelle und Schaumtechniken.
Venenbehandlungen haben viel mit Zahnbehandlungen gemeinsam. Die Behandlungen erreichen zwar die Folgen der Krankheit, aber nicht die Ursache. Die Grunderkrankung, sei es die Neigung zur Krampfader- oder zur Kariesbildung, ist durch gute Pflege wesentlich hinauszuzögern, aber kaum ganz zu vermeiden. Zur guten Pflege gehören Bewegung und Spezialstrümpfe (nicht zwangsläufig Kompressionsstrümpfe!) beim Sitzen und Stehen. Jeder Patient sollte einen Gefäßarzt haben, so selbstverständlich, wie wie er einen Zahnarzt hat, und jährliche Kontrollen wahrnehmen.
Nach einer Stripping-OP entstehen oft neue Krampfadern. Diese sollten nicht durch weitere Operationen, also auch nicht durch gefäßchirurgisches CHIVA behandelt werden. CHIVA mittels Laser oder noch besser moderne Schaumtechniken unter Ultraschallsicht sind in diesen Fällen die besseren Verfahren.
Die CHIVA-Methode ist geeignet für alle kleinen und großen Krampfadern bis 15 mm Durchmesser, die linienförmig oder geschlängelt verlaufen (95% der Fälle), die sogenannte "venöse Insuffizienz" oberflächlicher Venen ("rückwärts" fließendes Blut bei defekten Venenklappen), insbesondere der Vena saphena magna oder parva. Weniger geeignet für die Chiva-Methode sind "netzförmige" Krampfadern. Eine Spezialfall: Wenn nach einer Thrombose die tiefen Beinvenen verstopft sind, können die Krampfadern nur noch in in einem Teil der Fälle behandelbar. Werden. Denn Krampfadern, die anstelle der verstopften tiefen Venen dem Bluttransport dienen, dürfen keinesfalls entfernt oder verschlossen werden. Hier ist eine präzise Ultraschalldiagnostik gefragt. Im Gegensatz zu Operationen, die eine Narkose oder Liegezeit erfordern, kann CHIVA auch bei älteren Patienten oder solchen mit Begleiterkrankungen in aller Regel durchgeführt werden.
Entscheidend ist eine eingehende Ultraschalluntersuchung durch einen CHIVA-erfahrenen Arzt. Eine Phlebographie (Venendarstellung mit Röntgenstrahlen und Kontrastmittel) ist in der Regel nicht erforderlich.
Eine Nachbehandlung ist meist nicht nötig. Je nach der Art der Krampfadern und des Behandlungsplans kann es jedoch manchmal sinnvoll sein, in zwei Schritten vorzugehen, um nicht "zuviel" auf einmal zu wollen: Das Venensystem soll ja so wenig wie möglich gestört werden. Ein Beispiel zum besseren Verständnis: Wenn es stark regnet, können Sie schlecht erkennen, ob über Ihnen jemand eine Gießkanne ausleert. Hört der Regen auf, bemerken Sie das Wasser eindeutig. Bei der CHIVA-Methode (und allen anderen modernen Methoden) wird man zuerst die großen "Rückströme" ausschalten und später kann man dann eindeutig sehen, ob es noch Kleinigkeiten nachzubessern gibt.
Wenn es sich um sehr dicke Krampfadern handelt, sollte man besser zwei Termine einplanen, damit sich der Kreislauf an die neue Situation gewöhnen kann. Denn es steht dem Herzen mehr Blut zur Verfügung. Bei kleineren Befunden kann durchaus eine Behandlung beider Beine an einem Tag in Erwägung gezogen werden.
Wie viele Tage nach dem Eingriff könnte man eine Rückreise mit Bahn oder PKW von ca. 600 km riskieren? Kann es Komplikationen geben? Nach einer CHIVA-Behandlung sind wie nach allen anderen modernen Methoden (Laser, Radiowelle, Schaum) bei guter Ausführung keine ernsthaften Komplikationen zu erwarten. Sie werden sich sehr fit fühlen. Dennoch sollten sie nach einem Eingriff in den folgenden 4 Stunden möglichst nicht selbst ein Fahrzeug steuern. Diese Empfehlung sprechen wir allerdings nur aus versicherungsrechtlichen Gründen aus: Wenn Sie zum Beispiel in einen Unfall verwickelt werden, könnte die gegnerische Versicherung bei Ihnen Minderungen wegen eventueller Medikamentenwirkung oder "OP-Stress" geltend machen. Beim Reisen im Zug oder Flugzeug sollten Sie alle 15 Minuten ein paar Mal die Füße bewegen – Zehen hoch oder Fußspitze kreisen – und nach Möglichkeit alle 60 Minuten ein paar Schritte laufen.
Sie können sofort reisen. Das Risiko einer Thrombose ist nach CHIVA geringer als vorher, weil es keinen Blutstau mehr gibt. Das trifft besonders auf die moderne Variante (CHIVA ohne Schnitte mittels Laser) zu. Spezielle Empfehlungen hängen von Ihrem individuellen Risiko ab. Grundsätzlich sollten Sie bei Flugreisen viel trinken (am besten Wasser oder Saft), auf Alkohol verzichten (zumindest nicht mehr als ein Glas Champagner), öfters einmal die Füße bewegen ("Muskelpumpe") oder nach Möglichkeit alle 60 Minuten ein paar Schritte auf dem Gang gehen. Wenn Sie einen Kompressionsstrumpf haben, sollten Sie ihn im Flugzeug tragen. Bei erhöhtem Risiko, zum Beispiel bei längerem Schlafen an Bord oder einer genetisch bedingter Thromboseneigung kann es empfehlenswert sein, dass Sie vor Reiseantritt eine "Blutverdünnung", sogenanntes niedermolekulares Heparin spritzen bzw. spritzen lassen. Denken Sie an eine zweite Spritze für die Rückreise. Ihr Arzt berät Sie gern!
Sie sind nach der Behandlung sofort fit, können arbeiten und Ihre Beine belasten. Bei herkömmlichen gefäßchirurgischen CHIVA gibt es wegen der Schnitte einiges zu beachten: Zur Sicherstellung der Schmerzfreiheit und der Vermeidung unnötiger Vernarbungen sollten Sie je nach Situation ausgewählte Belastungen vermeiden. Wenn im Leistenbereich behandelt wurde, sollten Sie eine Woche lang nicht schwer heben und keine Sportarten ausführen, die häufige oder rasche Beugungen im Leistenbereich erfordern. Jogging ist ab dem 3. Tag möglich. Ähnliches gilt für Beugungen im Kniegelenk, wenn genau in der Kniebeuge behandelt wurde. Wenn dagegen CHIVA mit Hilfe eines Lasers ausgeführt wurde, ist keine besondere Schonung erforderlich.
Wenn Sie möchten, dann noch am selben Tag! Wichtig ist, dass Sie alle 5 bis 10 Minuten die Fußspitze ein paarmal hochnehmen – das spannt die Wadenmuskeln an und pumpt das Blut aus dem Bein – und ab und zu ein paar Schritte gehen. Sehr nützlich sind Spezialstühle wie der SWOPPER, der beim Sitzen Ihre Beine mitbewegt.
Traditionell werden Venenbehandlungen eher im Winter durchgeführt. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass anschließend ein Kompressionsstrumpf getragen werden muss und das ist bei Hitze oft unangenehm. Nach einer gefäßchirurgischen CHIVA-Behandlung ist der Kompressionsstrumpf für 6 bis 8 Wochen tagsüber zu tragen. Bei modernen Methoden – CHIVA mit Hilfe von Laser und Radiowelle – ist das Tragen eines Kompressionsstrumpfes auch völlig vermeidbar. Fragen Sie nach angioclinic®-Sommertherapien! Diese Behandlungen, die alle modernen Methoden integrieren, sind problemlos auch im Sommer durchführbar. Dann können Sie von der Klinik direkt ins Schwimmbad oder an den Badesee fahren!
Nach Blutegeltherapie sind die Venen meist frei von Blutverklumpungen. Das ist für alle modernen Verfahren erleichternd. Zur Vermeidung von Blutergüssen sollte angesichts der „Blutverdünnung“ durch die Blutegel aber wenigstens eine Woche Abstand eingehalten werden.
Die Gefäßunterbindungen bei herkömmlichen CHIVA werden mit synthetischen, nichtresorbierbarem (vom Körper nicht auflösbarem), chirurgischem Fadenmaterial durchgeführt (kein Tierprodukt, kein BSE). Die Nähte unter der Haut erfolgen mit ähnlichem resorbierbaren (vom Körper langsam auflösbarem) Material. An dieser Stelle nochmals der Hinweis auf den möglichen Verzicht auf Schnitte und Unterbindungen: CHIVA mittels Laser ist in jedem Fall das bessere Behandlungsverfahren.
Doch. Im Vergleich zum Stripping oder der operativen Venenentfernung gibt es drei Nachteile: Der kosmetische Effekt entwickelt sich manchmal erst nach 6 bis 8 Wochen, weil sich die Venen nur langsam von selbst zurückbilden. In wenigen Fällenl sind kleine Ergänzungseingriffe nötig und gelegentlich können sich kleine oberflächliche Venenentzündungen bilden. Herkömmliches gefäßchirurgisches CHIVA hat den Nachteil von Schnitten (Wundinfektion, Narben, Nervenschäden), auch wenn das Risiko geringer ist als beim Stripping. Moderne CHIVA-Verfahren mit Laser kennen diese Nachteile nicht.
Wer möchte, dass seine Krampfader sofort überhaupt nicht mehr zu sehen ist, auch nicht als "gesunde", nur leicht durchschimmernde Vene, muss sie entweder verkleben oder entfernen lassen. Zu beiden Möglichkeiten gibt es angioclinic®-Spezialtechniken. Trotzdem ist ein Rückbildung über einige Wochen deutlich akzeptabler als eine Inkaufnahme der Risiken herkömmlicher Operationen. Oberflächliche Venenentzündungen bilden sich bei rund 10 Prozent aller Patienten. Sie sind nie gefährlich und klingen unter Medikation (Entzündungshemmern wie Paracetamol, ggf. Heparin) binnen weniger Tage ab.
Eine Thrombose (der tiefen Beinvenen) kann es nach Operationen immer geben. Das Risiko ist allerdings beim Stripping höher als nach CHIVA. Bei modernen Behandlungsmethoden (Laser, Radiowelle) ist es nochmals geringer. Allerdings kann eine ungefährliche, oberflächliche Venenentzündung (Phlebitis) auftreten. Wenn sich dabei Strecken unbeabsichtigt verschließen, löst der Körper es meist wieder auf.
Die Kosten liegen für eine CHIVA-Behandlung einschließlich Vor- und Nachuntersuchungen zwischen ca. 500 und 1.400 €, je nach Aufwand. Alle Privatversicherungen zahlen ohne Einschränkung. Auch die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen in Einzelfällen die Kosten. Wichtig: Stellen Sie unbedingt den Antrag vor dem Behandlungsbeginn! Ein Rechtsanspruch besteht nicht.
Es werden ständig Ärzte durch die Deutsche Gesellschaft für CHIVA ausgebildet. Eine aktuelle Liste dieser Ärzte finden Sie auf der Homepage dieser Gesellschaft. Bitte beachten Sie: In der Regel wird noch die herkömmliche gefäßchirurgische CHIVA-Technik mit Schnitten angewandt.