Kombinierte Interventionelle Therapie der Varikose

Ragg JC, Martel L, Brüggemann U., Hettwer R, Bludau C, Kreis K., Wolschner J.
angioclinic® - Interventionelle Phlebologie

 

Zielsetzung:

Das Krankheitsbild der Varikose umfasst in der Regel Insuffizienzen von Stammvenen, Seitenästen und Perforansvenen. Kann eine Kombination interventioneller Techniken solche Fälle unter völligem OP-Verzicht versorgen?

Patienten und Methoden:

In diese prospektive Single-Center-Studie wurden 678 symptomatische Patienten (w: 405, m: 253, Alter 28-92 Jahre, MW: 54) eingeschlossen. Einschlusskriterien waren 1. eine Stammveneninsuffizienz der VSM HACH II bis IV oder VSP HACH I bis III, 2. Seitenastinsuffizienz und –varikose mit auch kosmetisch störenden Ästen, sowie 3. Insuffizienz mindestens zweier Perforansvenen. CEAP C2–5. Nach der angioclinic® - Strategie wurden situationsbezogen kombiniert: Endovenöser Laser (EVL) im Stammvenen-Mündungsbereich und Stammvenenverlauf, Kurzstreckige EVL (2 – 4 cm) als Ligaturanalogon bei Perforansvenen und Seitenastabgängen, ultraschallgezielte Mikroschaumsklerosierung (UMS) bei retikulärer Varikose, Konvoluten und Seitenastvarikose und kontrastmittelgestützte interventionelle Schaumsklerosierung (KIS) bei besonders komplexen Konvoluten, Perforansdefekten oder Leitvenenkontakten. Alle Behandlungen erfolgten ambulant, in Lokalanästhesie und ohne Krankschreibung. Erfolgskriterien waren Zielvenenokklusion und Refluxausschaltung. Klinische und sonographische Nachuntersuchungen erfolgten nach 1 und 8 Wochen sowie 6, 12 und 24 Monaten.

Ergebnisse:

Bei allen Patienten (658 von 658, 100%) konnte eine vollständige Refluxausschaltung und ein Verschluss der Zielvenen erzielt werden. Dazu waren bei 221 von 658 (33,6%) mehr als eine Sitzung erforderlich. 93,9% der Patienten (618/658) gaben eine vollständige oder erhebliche Besserung der Symptomatik an. 92,3% (607/658) waren mit dem kosmetischen Ergebnis zufrieden oder sehr zufrieden. Die Rezidivrate im Eingriffsgebiet nach 24 Monaten betrug 9,4%. Alle Rezidive konnten mittels UMS erfolgreich nachbehandelt werden. Behandlungsbedürftige Hämatome, Infektionen oder Thrombosen traten in keinem Fall auf.

Zusammenfassung:

Mit Methoden wie EVL, UMS und KIS können auch komplexe Fälle der Varikosis effizient, sicher und unter völligem Verzicht auf herkömmliche Chirurgie behandelt werden. Auch kosmetische chirurgische Maßnahmen erscheinen entbehrlich. Die niedrigen Raten von Rezidiven und Komplikationen sowie die erhebliche Kostenersparnis kennzeichnen interventionelle Verfahren als die Methoden der Zukunft.

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